Chronik des Schießstandes
Ein Jahr nach der Gründung der Hellinger Schützen, 1926, fasste die Versammlung den Beschluss, den ersten Schießstand in der Nähe der "BRÖSCHE" in Altenrath zu errichten. Ein in Eigenleistung erstellter Holzstand mit 100 m Bahn und Anzeigedeckung.
Nach dem Wiederaufleben des Hellinger Schützenverein, im besonderen mit Beginn der Verbandswettkämpfe, stand zum zweiten Mal der Bau eines neuen Schießstandes zur Diskussion. Zwischenzeitlich musste man den Steinbruch auf der Kellersheide als Ersatzlösung in Anspruch nehmen, um sich auf die geplanten Wettkämpfe vorbereiten zu können.
Der zweite Schießstand ein Massivbau mit 50m-Bahn und automatischer Schußanzeige, konnte 1954 für den Schießsport freigeheben werden. Der Stand wurde mit Eigenleistung und Eigenmitteln erbaut.
Die Entwicklung des Schießsports ging weiter, besonders die neuen Sicherheitsvorschriften machten es erforderlich, den Schießstand auf Sicherheit und nach sportlichen Möglichkeiten hin zu überprüfen. Während der Bauzeit von 12 Monaten wurden 6000 Stunden Arbeitszeit in Eigenleistung erbracht.
Pfingsten 1968 konnte ein KK-Stand 50 m mit 3 automatischen Scheibenzuganlagen und einem Automaten, sowie ein getrennter Luftgewehrstand 10 m mit 6 Laufscheiben und einem Automaten eingeweiht werden.
Im Jahr 1997 stand zum dritten Male der Punkt Schießstand hinsichtlich einer Renovierung und Erweiterung um einen Jugendraum auf der Tagesordnung.
Der Schießstand mit Jugendraum wurde überwiegend in Eigenleistung erbaut. Mit der Übergabe und feierlichen Einweihung während des Patronarsfestes 1999 konnte wiederum eine Leistung präsentiert werden, die nur eine Schützenbruderschaft erbringen kann, die sich auf die Vielzahl von Idealisten stützt.
1999 wurde der KK-Automat durch eine 4. Laufscheibenanlage ersetzt.
Sieben Jahre später, 2006, sind alle 4 KK-Kugelfänge nach den neusten Sicherheitsbestimmungen komplett neu installiert worden.
Im Jahr 2013 wurden die Pläne hinsichtlich einer elektronischen Kleinkaliber Schießanlage konkreter. Die bestehenden vier Kleinkaliberbahnen sollten dabei in Bezug auf Brüstung und Kugelfang bestehen bleiben, gleiches galt für die KK-Gewehre und die verwendete Munition. Jedoch sollten an die Stelle der durch Elektromotoren vor- und zurückfahrenden Kartenhalter elektronische Messsysteme auch Messrahmen genannt treten.
Anhand von Sendern und Empfängern, ähnlich Lichtschranken, welche horizontal und vertikal über den Rahmen verteilt sind, wird der Geschossdurchtritt berührungslos und hochgenau erfasst und dem Schützen grafisch visualisiert. Die einzelnen Trefferkoordinaten jeder Bahn werden dann wiederum an einen zentralen Steuer-PC transferiert, der diese dauerhaft in einer Datenbank abspeichert und die Ringzahlen unmittelbar als Übersichtsgrafik im Aufenthaltsraum darstellt. Hierdurch soll nicht nur den Teilnehmer eines Wettkampfes, sondern allen Besuchern des Schützenhauses ein attraktiver Wettkampf präsentiert werden und so das Interesse am Schießsport geweckt oder ausgebaut werden.
Zur Verwirklichung dieses für den Schießsport recht umfangreichen Vorhabens wurde neben eines Sparschweins an der Theke auch eine Bausteinaktion an Pfingsten 2014 durchgeführt. Im Spätsommer 2014 war es dann endlich soweit, die alten Seilzugbahnen waren Geschichte, für das neue System fiel die Auswahl auf ein System der Fa. Meyton.
Schon im Vorfeld des Umbaus war klar, dass ein einfacher Austausch der vier Seilzugbahnen gegen elektronische Schießrahmen nicht ohne weitere Arbeiten umzusetzen wäre. Eine erste Baustelle tat sich im Außenbereich der gut 50m langen Schießbahn auf - die Drainage, mittlerweile ziemlich in die Jahre gekommen, beförderte nur noch ein Bruchteil der Wassermenge nach außen, die sich durch die Erdwälle im Inneren bildet. Im Zuge der neuen Entwässerung wurde auch gleich eine Zufahrt samt neuem Tor zur Kleinkaliberbahn geschaffen. Diese wird künftig Arbeiten wie Baumbeschnitt und Rasenmähen erleichtern. Das alte Dach oberhalb der Kugelfänge war schon lange nicht mehr dicht - bislang kein größeres Problem, nun aber ein Feuchtigkeitsriskio für die empfindliche Elektronik. Neben dem neuen Trapezblechdach wurde gleichzeitig auch eine komplette Einhausung um die Rahmen und Kugelfänge erstellt. Die Verbindungsleitungen zwischen Schützenständen und Messrahmen sowie neue Kabel für die Beleuchtung wurden größtenteils unter der Erde verlegt, zusammen mehrere hundert Meter Leitungen und Kabel. Als Abschluss wurde neuer Mutterboden im gesamten Bereich der Schießbahn verteilt.
Die vielen hundert Arbeitsstunden zahlten sich aus, denn Ende März 2015 konnten die Arbeiten an der elektronischen Schießanlage fertiggestellt werde und die Anlage sportlich durch das Schießen um den Hellinger Loco-Soft Wanderpokal am 11. und 12. April gebührend eingeweiht werden.